Im Jahr 1990 entstand eine Freundschaft, die bis in die heutige Zeit anhält und hoffentlich auch noch viele Jahre Bestand hat. Die Rede ist von der Freund- und Partnerschaft der Freiwilligen Feuerwehr Erxleben und der Freiwilligen Feuerwehr Wolthausen.
Erxleben ist ein Ortsteil der kreisangehörigen Hansestadt Osterburg (Altmark) im Landkreis Stendal in Sachsen-Anhalt und gehörte zur ehemaligen DDR.
1990 wurde ein Programm ins Leben gerufen, das die Feuerwehren von West- und Ost zusammen bringen sollte. Dabei stellte sich heraus, dass Erxleben wie Wolthausen, etwa die gleiche Größe und Einwohnerzahl hatte, dass sie eine Feuerwehr, einen Schützenverein und auch einen Gesangverein besaßen. Die auffallende Gleichartigkeit führte dazu, dass schließlich eine 1. Zusammenkunft in Wolthausen vereinbart wurde.
Am 6. März 1990 fand dieses Treffen in der „Heideschenke“ in Wolthausen statt, an dem die Mitglieder des Ortsrates Wolthausen (ohne Stedden) mit ihrem Ortsbürgermeister Friedhelm Hasselmann, der Ortsbrandmeister Ferdinand Küster (jun.), Siegfried Gotot (Bürgermeister von Erxleben), Hans-Jürgen Ahrend (Wehrleiter in Erxleben) und Horst Lau (stellvertr. Wehrleiter aus Erxleben) teilnahmen. Viel wurde über die Gemeinden, über die Feuerwehren und über die Vereine gesprochen, und auch privat kam man sich näher.
Zum 8. April 1990 erfolgte die Gegeneinladung nach Erxleben, die mit einer herzlichen Aufnahme verbunden war. Gäste waren diesmal Mitglieder des Männer-Gesangvereins aus Wolthausen, Ferdinand Küster (jun.), Günther Peters, Otto Pralle, Willi Bußmann, Hermann Schmidt, Heinrich Dettmer, Adolf Knoop, allesamt Mitglieder der FF Wolthausen, sowie Friedhelm Hasselmann als Ortsbürgermeister. An der damals noch bestehenden Grenze gab es bei der Einreise einen ungeplanten Aufenthalt, weil Otto Pralle einen Reisepass vorzeigte, der von dem Grenzbeamten nicht akzeptiert wurde. „Das sind Sie doch nicht!“ bemängelte der Beamte. Otto Pralle antwortete daraufhin mit dem Brustton der Überzeugung: „Doch, das bin ich!“. Die Reaktion des Beamten: „Seit wann heißen Sie Erika Pralle!“, sorgte dann jedoch für eine langanhaltende heitere Stimmung. Otto Pralle hatte aus Versehen an Stelle des eigenen den Pass seiner Ehefrau eingesteckt.
Die Teilnehmer dieser „ersten Stunde“ werden den herzlichen Empfang und die freundliche Aufnahme in Erxleben nicht vergessen, und so wundert es nicht, dass hieraus erste Freundschaften entstanden. In den folgenden Jahren folgten viele weitere gegenseitige Besuche und Teilnahmen an Wettkämpfen in den jeweiligen Gemeinden, auch ein Zeltlager der Jugendfeuerwehr Erxleben fand in Wolthausen statt.
Im Jahr 2015 wurde, im Rahmen des 115. Jubiläums der FFW Erxleben, die 25-jährige Partnerschaft gefeiert. Zu diesem Anlass reiste eine große Abordnung aus Wolthausen nach Erxleben, um dort ein schönes Wochenende bei bester Stimmung und gutem Wetter zu verbringen.